Ein Container mit Proben der Zivilisation unseres Jahrhunderts ist in Osaka vergraben worden. Er soll nach fünf Jahrtausenden wieder hervorgeholt werden. Mal sehen, ob die Archäologen soviel Geduld aufbringen.
Aphorismus von Valeriu Butulescu, uebersetzt von Anton Herman
beigefuegt von Simona Enache
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Gleichartige Zitaten
Peachum (spricht): Ja, es muß etwas Neues geschehen. Mein Geschäft ist zu schwierig, denn mein Geschäft ist es, das menschliche Mitleid zu erwecken. Es gibt einige wenige Dinge, die den Menschen erschüttern, einige wenige, aber das Schlimme ist, daß sie, mehrmals angewendet, schon nicht mehr wirken. Denn der Mensch hat die furchtbare Fähigkeit, sich gleichsam nach eigenem Belieben gefühllos zu machen. So kommt es zum Beispiel, daß ein Mann, der einen anderen Mann mit einem Armstumpf an der Straßenecke stehen sieht, ihm wohl in seinem Schrecken das erste Mal zehn Pennies zu geben bereit ist, aber das zweite Mal nur mehr fünf Pennies, und sieht er ihn das dritte Mal, übergibt er ihn kaltblütig der Polizei. Ebenso ist es mit den geistigen Hilfsmitteln.
Rolle aus Die Dreigroschenoper, Erster Akt, 1. Bild, Szenario von Bertolt Brecht (1928)
beigefuegt von Dan Costinaş
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Ich möchte einbalsamiert werden. Zwar glaube ich nicht an ein Leben nach dem Tode, aber ich will den Archäologen eine Freude bereiten.
Aphorismus von Valeriu Butulescu, uebersetzt von Anton Herman
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Die Natur irrt. Es ist ein Irrtum soviel Strebsinn, soviel Lebenslust in einem zerbrechlichen, sterblichen Körper unterzu - bringen.
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Die menschliche Zivilisation wird eine enorme Stalaktite sein. Heute sehen wir ihre ersten Kristalle.
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Nach Jahrtausenden der Evolution hat der Knüppel die Form einer Bombe von 100 Megatonnen angenommen.
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Die Archäologen. Von einer Scherbe ausgehend, stellen sie eine ganze antike Küche wieder her.
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Die Büchse der Pandora? Das muß ein riesiger Container ge - wesen sein.
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Wenn ein Mann davon träumt, dass er mit Marilyn Monroe schläft, dann ist das sein gutes Recht. Aber wenn er aufwacht, muss er nun mal zur Kenntnis nehmen, dass seine Frau eine andere ist.
Zitat von Daniel Barenboim
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Wenn ich bei meiner Geburt nicht nach der Meinung gefragt worden bin, laßt mich wenigstens auf meine Art sterben.
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Es gibt Talente, die nur noch von den Archäologen entdeckt werden.
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Wir verlöschen langsam mit dem Nachlassen unseres Gedächtnisses.
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Was für ein Einfall:meine Gedanken in fremden Köpfen zu vergraben.
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Mit Müh und Not ist er auferstanden. Vorläufig ist er wieder unsterblich.
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Vorläufig ist die Geschichte des XXI. Jahrhunderts ein ungeschriebenes Buch. Aber das Blut, das sie beleben wird, pulsiert jetzt schon stürmisch in den Adern.
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Die Akrobaten übertreten die Gesetze der Physik. Sie soll - ten bestraft werden!
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Die Lerche soll nicht bellen. Sie soll singen oder schweigen.
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Geduld ist die Tugend der Glücklichen.
Zitat von Baruch Spinoza
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An dem Tag, an dem sie Santiago Nasar töten wollten, stand er um fünf Uhr dreißig morgens auf, um den Dampfer zu erwarten, mit dem der Bischof kam.
Gabriel Garcia Marquez în Chronik eines angekündigten Todes (1981)
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Um ein Jazzmusiker zu sein, musst Du immer wieder viel Jazz hören. Und das ist ein Akt der Liebe. Du denkst nicht: "Ich höre, um zu lernen." Du hörst, weil Du es liebst. Und Du liebst es immerfort... und schrittweise lernst Du.
Zitat von Woody Allen
beigefuegt von Dan Costinaş
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Lore Lay
Zu Bacharach am Rheine
Wohnt' eine Zauberin
Sie war so schön und feine
Und riß viel Herzen hin.
Und brachte viel zu Schanden
Der Männer ringsumher;
Aus ihren Liebesbanden
War keine Rettung mehr.
Der Bischof ließ sie laden
Vor geistliche Gewalt
Und mußte sie begnaden,
So schön war ihr' Gestalt.
Er sprach zu ihr gerühret:
'Du arme Lore Lay!
Wer hat dich denn verführet
Zu böser Zauberei?' -
'Herr Bischof, laßt mich sterben!
Ich bin des Lebens müd,
Weil jeder muß verderben,
Der meine Augen sieht!
Die Augen sind zwei Flammen,
Mein Arm ein Zauberstab -
O legt mich in die Flammen,
O brechet mir den Stab!' -
'Ich kann dich nicht verdammen,
Bis du mir erst bekennt
Warum in deinen Flammen
Mein eignes Herz schon brennt.
Den Stab kann ich nicht brechen
Du schöne Lore Lay!
Ich müßte denn zerbrechen
Mein eigen Herz entzwei!'
'Herr Bischof, mit mir Armen
Treibt nicht so bösen Spott
Und bittet um Erbarmen
Für mich den lieben Gott!
Ich darf nicht länger leben,
Ich liebe keinen mehr. -
Den Tod sollt Ihr mir geben,
Drum kam ich zu Euch her!
Mein Schatz hat mich betrogen,
Hat sich von mir gewandt,
Ist fort von mir gezogen,
Fort in ein fremdes Land.
Die Augen sanft und wilde,
Die Wangen rot und weiß,
Die Worte still und milde,
Das ist mein Zauberkreis.
Ich selbst muß drin verderben,
Das Herz tut mir so weh;
Vor Schmerzen möcht ich sterben,
Wenn ich mein Bildnis seh.
Drum laßt mein Recht mich finden,
Mich sterben wie ein Christ,
Denn alles muß verschwinden,
Weil er nicht bei mir ist! '
Drei Ritter läßt er holen:
'Bringt sie ins Kloster hin!
Geh, Lore! - Gott befohlen
Sei dein berückter Sinn!
Du sollst ein Nönnchen werden,
Ein Nönnchen schwarz und weiß,
Bereite dich auf Erden
Zu deines Todes Reis'!'
Zum Kloster sie nun ritten,
Die Ritter alle drei,
Und traurig in der Mitten
Die schöne Lore Lay.
'O Ritter, laßt mich gehen
Auf diesen Felsen groß,
Ich will noch einmal sehen
Nach meines Lieben Schloß.
Ich will noch einmal sehen
Wohl in den tiefen Rhein
Und dann ins Kloster gehen
Und Gottes Jungfrau sein.'
Der Felsen ist so jähe,
So steil ist seine Wand,
Doch klimmt sie in die Höhe,
Bis daß sie oben stand.
Es binden die drei Reiter
Die Rosse unten an
Und klettern immer weiter
Zum Felsen auch hinan.
Die Jungfrau sprach: 'Da gehet
Ein Schifflein auf dem Rhein;
Der in dem Schifflein stehet,
Der soll mein Liebster sein!
Mein Herz wird mir so munter,
Er muß mein Liebster sein!' -
Da lehnt sie sich hinunter
Und stürzet in den Rhein.
Die Ritter mußten sterben,
Sie konnten nicht hinab;
Sie mußten all verderben
Ohn Priester und ohn Grab.
Wer hat dies Lied gesungen?
Ein Schiffer auf dem Rhein,
Und immer hat's geklungen
Von dem Dreiritterstein:
Lore Lay! Lore Lay! Lore Lay!
Als wären es meiner drei.
Gedicht von Clemens Maria Brentano
beigefuegt von Lucian Velea
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